Jane

[20.12.2015 Sonntag]

Die erste Nacht in unserer neuen Unterkunft war hervorragend, keine Urwaldgeräusche, es gab ein Moskitoschutz für uns und der Ventilator war über Nacht an.

Auf dem Weg zum Frühstück werden wir von Roger, dem Hausherren begrüßt. Er kommt eigentlich aus London und ist seit 16 Jahren auf der Insel. Wie in Jamaika typisch, sitzen wir mit bereits angereisten Gästen an einem Tisch. Das junge Paar kommt aus Kalifornien, ursprünglich aber aus Südkorea. Im Gespräch stellt sich heraus, dass sie heute mit Roger einen halbtages Trip zu den YS-Falls, den großen Wasserfällen machen. Spontan schließen wir uns an, da ich auch mal an einer nomalen „Touristenattraktion“ teilnehmen möchte.

Das jamaikanische Frühstück ist sehr lecker, Aukee mit Saltfisch und Bananen, Süßkartoffeln, dazu verschiedene scharfe Soßen.

10:45 Uhr fährt Roger uns vier in jamaikanischer Fahrweise zu den Wasserfällen, es gibt nur für die vorderen Sitze Anschnallgurte! Nebenbei tauschen wir uns über erlebtes aus, Roger meint wer in Jamaika nicht Hubt stirbt, das muss man hier schnell lernen, das Auto wird auch beim Tanken nicht ausgeschalten, es könnte ja eventuell nicht mehr anspringen. Auf der Straße müssen wir mehrfach anhalten da Ziege oder Kühe über die Straße gehen, die Häuser sind alle sehr bunt, auch die jamaikaner Tragen fast alle mit stolz ihre Farben, mindestens eine davon (grün, gelb, schwarz, rot). Auffällig sind die teilweise sehr britisch schick zurechtgemachten Familien im Anzug und Kleid, teilweise mit bestem Schmuck, Hut und Perlenkette am Straßenrand auf dem Weg zur Kirche.

12 Uhr ist unser Ziel erreicht, wir werden mit einem Bus zu den YS-Falls gefahren und haben zwei Stunden Aufenthalt. Da heute Sonntag ist haben wir Glück, es sind kaum Touristen da.

Die Wasserfälle bestehen aus fünf Ebenen und bei jeder kann man ins Wasser gehen und schwimmen, Guides passen auf die Sachen auf und machen Fotos und Videos wenn das gewünscht ist. Um den Wasserfall herum wurde eine riesige Parkanlage mit Blumen und Bäumen geschaffen, man kann sich hier gut erholen.

Harry und ich besichtigen alle Plattformen und gehen dann in das ziemlich frische Wasser das direkt aus dem Berg kommt, die Strömung ist teilweise sehr stark, aber es ist wirklich spektakulär! Es sind maximal 30 Touristen anwesend und man fühlt sich nicht wie bei einer Massenabfertigung, sondern kann alles in Ruhe genießen. Zum Schluss lasse ich mich wie Tarzan an einer Liane in das Wasser fallen, was nicht sehr graziös aussieht, aber viel Spass macht. Nach einem Cafe fahren wir 13:45 Uhr zurück zum Eingang.

Hier sprechen mich zwei deutsche Touristen an, die ersten die ich überhaupt in Jamaika sehe: sie waren mit uns im Flieger und haben uns im Supermarkt in Port Antonio gesehen, kennen mich angeblich aber auch aus Hamburg, wo sie auch herkommen- verrückt wie klein die Welt ist!

Auf dem Weg zur Unterkunft halten wir am Straßenrand um ein für den Süden typisches Essen zu kaufen: Pepperd Shrimps.

Die Unterkunft ist 18 Uhr erreicht, wir lassen uns zeigen wie man die Shrimps isst und sie schmecken wirklich lecker! Ich setze mich den Rest des Abends an mein Tablet und hole die Tage der letzten Woche in mein Blog nach. Morgen haben wir zusammen mit den netten Kaliforniern eine spannende Bootstour zum Black River gebucht.