8. Etappe: Russland? (260 km)

[22.08.19 Donnerstag]

Sonne


Heute Nacht sind die Temperaturen auf 10 Grad gefallen. Dadurch das wir aktuell die Kühlbox mit der Gasflasche betreiben, haben wir das „Fenster“ aufgelassen, es ist somit merklich kalt im Zelt. Harry und ich haben in keinem Urlaub zuvor soviel geschlafen, das liegt unter anderem daran, das wir immer an der frischen Luft sind, aber auch weil es ohne Heizung sehr schnell kalt wird.

Nach den letzten Vorbereitungen für Russland wie der Download des Russisch-Deutschen Wörterbuchs, Hotelempfehlungen usw. essen wir Frühstück und bauen ab. Da Russland nicht zur EU gehört haben wir in dem Land kein Internet, auch nicht auf dem Handy. Daher versuchen wir die wichtigsten Daten offline dabei zu haben. Ich hatte in der Schule drei Jahre Russisch, aber viel ist davon nicht mehr da. Ich kann gerade noch so die meisten Zeichen lesen und zehn Wörter sprechen.
Darum bereite ich auch einen Text in Russisch vor mittels Übersetzter der kurz von unseren Beweggründen erzählt. Es gibt viele abenteuerliche Geschichten über die Russische Grenze, fast immer ist vermerkt, dass es keine englischsprachigen Grenzer gibt.

Daher sind Harry und ich auch ein wenig aufgeregt als wir die knapp 200 km bis zur Grenze fast geschafft haben.
15 Uhr erreichen wir die Grenze, die Dame in Ihrem Häuschen sitzt auf der rechten Seite, so dass ich mit ihr diskutieren darf. Kurz überlege ich Sie mit „Guten Tag“ auf Russisch zu Grüßen, lasse es dann aber doch. Das ist auch gut so, den hier ist der finnische Teil der Grenze, was uns aber noch nicht klar ist. Wir stellen uns erstmal blöd und reichen alle Unterlagen ein die wir haben. Im besten englisch werden wir sofort nach den fehlenden Fahrzeugpapieren gefragt, als ich die Kopie nachreiche und erkläre das wir nichts anderes haben ruft sie einen Kollegen hinzu. Sie diskutieren etwas und ein weiterer Kollege kommt in ihr Häuschen. Er nimmt unsere gesamten Papiere mit und winkt uns raus. Wir machen den Weg frei und steigen aus, erst jetzt merke ich das es finnische Beamte sind. Wir erklären die Sachlage mit den vergessenen Papieren und unserem Urlaub, sie zeigen sich verständnisvoll aber sagen auch eindeutig das wir umdrehen müssen, so kommen wir nicht über die russische Seite. Ein Herr zeigt mir auf seinem Handy noch eine Buslinie und den Schnellzug von Helsinki nach St. Petersburg den wir nehmen können, aber das Auto muss in Finnland bleiben.

So drehen wir um und halten am nächsten Parkplatz. Wir überlegen lange wie wir vorgehen: Unterlagen von Hamburg aus schicken lassen an einen Campingplatz in der Nähe? Aber es ist Donnerstag Abend, also frühstens Freitag könnte der Fahrzeugschein losgeschickt werden und schafft es dann sicher nicht vor dem Wochenende und das verzögert alles zu sehr. Wir schauen uns an, wo der Schnellzug von Helsinki überall noch in Finnland hält bevor er die Grenze erreicht und suchen dort dann eine sichere Unterkunft um Manni ein par Tage abzustellen. Gesicherte Unterkünfte sind aber nicht so einfach zu finden. Nach langem hin und her entscheiden wir Russland nicht zu machen und somit das teure Visum verfallen zu lassen. Das ist immer nur 30 Tage gültig.

Wir fahren den nächsten guten Campingplatz im Wald an, auf dem Weg dahin essen wir bei einem fantastischen Thailänder. Der Campingplatz ist toll, mitten im Wald, nach einigem hin und her stellen wir unser Zelt weit weg von dem Servicehaus aber mit direktem Blick zum Wasser im Wald auf. Am Strand laufen riesige Strommasten über den Sand, das ist sehr ungewöhnlich. Es ist leer, nur sehr wenige andere Camper sind da. Hier kann man SUPs ausleihen und Boote und es gibt tolle Natur Trails zum Wandern. Gerne würde ich mit dem Stand Up Paddle Board morgen über die Ostsee fahren.
Gegen 22.20 Uhr gehen wir ins Zelt.

lecker Thailändisch
Rezeption
großer Campingplatz
Zeltaufbau
Küchen
Pilzzeit
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Strand
Outdoorfeuerstelle

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