Heute wollen Gerd und ich einen weiteren Höhepunkt unserer Reise erleben, eine spezielle Walbeobachtung. Diesen Programmpunkt haben wir schon von zu Hause online gebucht. Bei unserer Urlaubsplanung hatten wir sogar eher ausversehen eine zweite Waltour in Reykjavik geplant. Nach Recherchen mit Uli haben wir uns allerdings für den Ausflug in Akureyri entschieden, denn der Norden Islands gilt als die größte Heimat der Wale und bringt somit die größere Chance, diese imposanten Tiere zu sehen.
Pünktlich um 8.30 Uhr startet der Ausflug vom Hafen in ca. 5 Minuten Fußweg zum Beobachtungsboot, viele weitere Gäste haben dasselbe Ziel und das Boot ist dann auch gut gebucht. Wir suchen uns einen Platz auf dem Oberdeck im Freien, denn wir sind warm angezogen und wollen nichts verpassen. Die Erklärungen erfolgen überwiegend auf Englisch sowie etwas in gebrochenem Deutsch. Wir fahren den längsten Fjord Islands, den Eyjafjörour, er ist 50 Kilometer lang, eine Strecke in Richtung Meer hinaus. Eine Meeresbiologin, die sich im Ausguck befindet, gibt Hinweise, auf welcher Uhrzeit sich einige Schweinswale befinden, allerdings sind diese so weit weg, dass wir maximal ein kleines Stück der Rückenflosse als schwarzen Punkt erkennen können. Das Boot fährt noch ein weiteres Stück hinaus, aber es wird windiger und ungemütlicher, ohne weitere Sichtungen von Tieren drehen wir um in Richtung Hafen.
Es war also ein Ausflug ohne Happyend, aber es gibt natürlich keine Garantie für die Walbeobachtung, denn schließlich sind Wale hier keine Zootiere und entscheiden selbst, wann und wo sie in ihrem Lebensraum auftauchen. Der Schiffscrew tat es dennoch sehr leid und alle Gäste konnten sich bei den Mitarbeitern ein Ticket abholen, um die Beobachtung innerhalb der nächsten zwei Jahre erneut zu starten. Natürlich haben wir uns diese Tickets auch ausstellen lassen und besuchen also Island bald noch einmal. 😊
Da unsere Walbeobachtung heute Vormittag nur 4 Stunden dauert, haben wir nach dem Frühstück spontan noch einen Ausflug für den Nachmittag gebucht.
13.30 Uhr fährt der gut gebuchte Bus, wir treffen auch viele Gäste vom Whale Watching wieder, in Richtung Götterwasserfall durch eine sehenswerte Landschaft über eine hoch gelegene Passstraße. Dadurch haben wir einen tollen Blick auf Akureyri und die AIDA. Interessante Beobachtung bei der Durchfahrt der Stadt: Die Verkehrsampeln haben nicht schnöde einen roten Kreis sondern ein rotes Herz, sehr witzig anzuschauen.
Der prächtige Wasserfall ist wirklich eines der Naturwunder Islands. Wir hatten ausreichend Zeit, um uns diese Sehenswürdigkeit anzuschauen und viele Fotos zu schießen. Dann ging es weiter zum bekannten Myvatn-See, auch Mückensee genannt. Dieser ist Teil eines Nationalparks mit viel Lavagestein, Pseudokratern und nicht aktiven Vulkanen. Hier gibt es ein Naturbad aus warmen mineralisiertem Wasser in mehreren natürlich geformten „Gesteinskuhlen“, es riecht etwas stärker nach Schwefel, aber daran hat man sich rasch gewöhnt. Das Wasser ist etwas milchig, der Untergrund besteht aus kleinen Lavasteinen, es ist etwas glitschig und vor allem wunderbar warm mit herrlicher Kulisse. Konnte erfolgreich Ulis wasserdichte Handytasche austesten und habe einige Fotos und Videos von dem Naturschauspiel geschossen.
Hier hatten wir fast zwei Stunden Aufenthalt und konnten das Bad ausgiebig nutzen und genießen. Etwas bitteren Beigeschmack hatte der Abschluss, als mein Handtuch nicht mehr dort lag, wo ich es abgelegt hatte. Naja, es wimmelte auf dem gesamten Platz von gelb weiß gestreiften AIDA Handtüchern, da hat sich wohl jemand vergriffen. Zum Glück hatte unser Scout Pia noch ein privates dabei, so musste ich nicht nass das Bad verlassen. 😊
Zurück zum Schiff ging es durch einen mautpflichtigen Tunnel, der uns zügig aus dem Nationalpark führte und so kamen wir pünktlich vor dem Auslaufen an.