Wir legen bei schönstem Sonnenschein und spiegelglatter See im Hafen von Alesund an. Wir kennen die Stadt schon von unserer ersten Kreuzfahrt 2012 nach Norwegen.
Da der Hafen sehr stadtnah liegt, besuchen wir den Ort am Vormittag auf eigene Faust, denn unser gebuchte Ausflug findet erst am Nachmittag statt. Wir starten um 9 Uhr zu Fuß in die Jugendstil Hauptstadt Norwegens und erkunden die wunderschön gestaltete Altstadt, sie besticht durch die besondere Architektur und die mit Ornamenten verzierten Fassaden
Die Stadt wurde 1904 von einem Feuer fast vollständig zerstört und musste danach per Gesetz in Stein nicht wie vorher vorherrschend in Holzbauweise aufgebaut werden, dabei wurde der aufkommende Jugendstil in verschiedenen Einflüssen eingesetzt.
Wir lassen uns treiben, es ist noch sehr ruhig in der Stadt, erkennen auch einige der hübschen Gebäude wieder. Wir suchen die Schwaanenapotheke, sie ist das Museum des Jugendstils und noch sehr historisch eingerichtet, leider hat sie noch geschlossen. Wir wandern zur Stadtkirche und bekommen von einer Norwegerin die Empfehlung, einen in der nähe befindlichen Aussichtspunkt zu besuchen. Dies war eine sehr gute Empfehlung, denn wir haben bei dem traumhaften Wetter einen phantastischen Überblick über die Fjorde und Teile der Stadt.
Wir kommen hier mit einem Sportlehrer in Kontakt, der mit seiner Klasse am ersten Schultag nach den Osterferien Sport macht ( die Kinder spielen Verstecken). Er berichtet in einer Mischung aus norwegisch, englisch und deutsch, dass es in Norwegen keine strengen Coronaregeln gibt, denn wir fallen immer noch mit unseren Masken während der Busfahrten auf, diese sind hier nicht mehr im Einsatz, es gab auch keine Lockdowns und starke Quarantäneregeln. Sehr viele Norweger sind geimpft und hatten schon Corona. Hier scheint Normalität längst Einzug zu halten. Er empfiehlt uns eine Treppe unterhalb der gewaltigen Schule, um zum Wasser und zum Leuchtturm zu kommen. Wir finden und nutzen den nicht ganz ungefährlichen Abstieg und laufen die Mole entlang. Wie es der Zufall will, kommen nun gerade Frank und Uli mit ihrer Kajakgruppe aus dem Kanal in unsere Richtung. Ich mache einige Fotos von ihnen und die Gruppe fährt auf glatter See noch ein ganzes Stück hinaus. Die Kinder haben Spaß. Wir ströppern weiter durch die Gassen und genießen das Wetter. Mittags sind wir wieder auf dem Schiff, essen etwas, um uns dann auf unseren Ausflug „Norwegens malerische Inselwelt“ vorzubereiten.
Unsere Bustour führt uns durch drei Unterwassertunnel insgesamt fast 20 Kilometer auf zwei malerische kleine Inseln. Die Tunnel sind in ganz Norwegen weit verbreitet und verbinden auf optimale Weise die Ortschaften. Interessant fanden wir die Aussage unserer einheimischen Reiseleiterin, dass die Tunnel ins Gestein gebohrt bzw. gesprengt werden, dass es vierspurige Tunnel und sogar Kreisverkehre in Tunneln gibt.
Die kleinen Ortschaften wirken sehr gepflegt, werden von sehr wohlhabenden Norwegern bewohnt und immer sind sie in die beeindruckende Fjordlandschaften eingebettet. Es sieht sehr beschaulich und entspannt aus. Wir schauen uns eine bekannte Marmorkirche an, die aber zum Schutz vor den rauen Witterungseinflüssen mit Kalksandstein verkleidet wurde, etwas verwunderlich war für uns, dass dies auch im Inneren der Kirche gemacht wurde. Auf der zweiten Insel klettern wir auf einen kleinen Leuchtturm, der Aufstieg ist recht abenteuerlich und haben einen super Blick über die Landschaft.
Danach geht’s zurück nach Alesund, genauer auf den Hausberg, den Aksla. Heute kommen wir mit dem Bus ganz entspannt an, bei unserem ersten Besuch sind wir die 418 Stufen hochgeklettert. Allerdings sind die sehr schmalen Straßen für die Busfahrer eine große Herausforderung, vor allem bei Gegenverkehr und wenn weitere Busse auf der Strecke unterwegs sind.